Sonnenwende im Isarwinkel – Berge in Flammen

Sonnenwende im Isarwinkel – Berge in Flammen

Berge in Flammen, bei klarer Sicht und schönem Wetter ein Highlight zur Sonnenwende im Isarwinkel.
Eine Wanderung von ca. 800 Höhenmetern ging von Fleck (bei Lenggries) auf den Schönberg. Von diesem gibt es einen wundervollen Blick auf die umliegenden Berge. Die Anzahl der entzündeten Bergfeuer, war auf Grund der diesjährigen Trockenheit und des Windes begrenzt. Weiterhin war es bewölkt und die Sicht schien gänzlich zu versagen. Es kam jedoch anders, dazu später mehr.

Der Aufstieg am Samstag bei sehr schwülen Temperaturen forderte viel Flüssigkeitszufuhr und ebenso die Suche nach Schatten und Abkühlung. Ein paar feine Lösungen für die Herausforderungen bot die Umgebung selbst.

Ein feiner kleiner Wasserfall und darunter liegende Gumpen mit klarem, frischem Nass.
Die Pestwurz dient nicht nur als Heilpflanze bei Migräne, Asthma und Heuschnupfen. Mit Ihren großen Blättern ist sie auch ein effektiver Sonnenschutz, der durch die hohe Blattfeuchtigkeit ebenso kühlt. Wenn es mal regnet, halten die Blätter auch schon mal den Kopf trocken.

Auf dem Weg nach oben befindet sich ein sehr sehr alter Baum. Laut Beschreibung soll dieses wunderschöne Exemplar weit über 300 Jahre alt sein. Ein Baum der solch ein Alter erreicht, steht nicht nur auf einem besonderen Platz, er hat eine Schutzfunktion für alle umliegenden Gewächse. Bäume kommunizieren und haben ein weitreichendes Netzwerk. Über dieses Netzwerk tauschen Pflanzen Informationen über Zustand oder Gefahren aus und spendieren Anderen Nähr- und Abwehrstoffe z.B. bei Parasitenbefall. Solch eine alte Tanne ist ein Wächterbaum.

Auf einem Ast wächst quasi ein Baum in die Höhe. Allein der Durchmesser dieses Spross beträgt sicher 30 cm.

Die Große Tanne an der Bauernrast.
Wissenswertes zur „Großen Tann“
Der Blick von der Bauernrast an der großen Tanne in das Lenggrieser Tal und dem im Dunst liegendem Brauneck.

Persönlich bin ich kein Anhänger von Gipfelkreuzen. Ich finde die Berge ohne zusätzliche Bemarkung schöner. Auch der Schönberg bekam ein Kreuz, welches auf dem folgendem Bild zu sehen ist. Oben auf dem Gipfel wird jedoch klar, dass das Gipfelkreuz nicht an der höchsten Stelle steht. Es wurde so errichtet, dass es vom Tal aus sichtbar ist.

Abgesehen davon errinnert mich das Bild an meine Gedanken in dem Moment… „noch so weit“

Bis da hoch geht es noch, hoffentlich klar es noch auf.

Weiter oben gab es noch eine kleine Rast und interessante Steine zu sehen.

Eine nötige Verschnauf- und Stärkungspause gab es bei ca. 1300Hm auf einer Blumenwiese. Schade, dass Bilder keine Töne haben, denn die Geräusche waren Traumhaft. Wind, Vögel, Insekten, Bäche… Bis ganz hoch sind es nun nur noch rund 300Hm.
Wege führen zum Ziel.
Steinwesen, oder an welches Tier erinnert dieser Stein?

Oben angekommen wollte ich erst einen Platz zum Schlafen finden. Nachdem mich die Kühe mehrmals sahen und auch schön Pose standen, fand ich meinen Platz im Milliardensternehotel. Ich war mir nicht ganz sicher wegen dem Wetter, vertraute aber auf die Vorhersage. Es war sehr diesig und die aufgerissenen Wolken hingen tief, was wunderschöne Lichtspiele verursachte.

In meiner Kindheit habe ich dieses Licht immer Engelsfahrstühle genannt.
Die Bergwiesen sind voll mit Heilkräutern, an einer Stelle habe ich sogar einen Enzian entdeckt 😉
360 Grad Rundumblick

Berge in Flammen ist wegen der vergangenen Trockheit und dem Wind schwächer ausgefallen. In Summe waren ca. 10 Feuer auf/am Berg und im Tal zu sehen.

Das schönste Feuer/ Lichtspiel hat die Natur selber verursacht. Dieser Abend zu Neumond war der Hammer. Ich durfte schon viele Sonnenuntergänge an den verschiedensten Plätzen dieser Welt bestaunen. Dieser Neumondabend rangiert ab jetzt ganz weit oben in meiner Favoritenliste. Ich konnte nicht viele Bilder machen… „was willst Du dauernd auf ein Display schauen und vergisst das genießen“, sagte ich mir. Die Farben am Himmel wechselten so oft. Folgend was ich festhalten konnte. Alle meine Bilder sind unbearbeitet.

Danke liebe Sonne und Mutter Erde.
Dieser Tag war der „Himmel in Flammen“
Solch eine Farbenpracht habe ich bis dato selten gesehen.

Die Nacht war recht entspannt. Ganz weit in der Ferne gab es Wetterleuchten und gegen Mitternacht war es sternenklar. Neumond bedeutet auch, dass es einen grandiosen Blick in den Sternenhimmel gab. Der für ca. 10:00 Uhr angesagte Regen kam als Tröpfchenwecker leider schon 07:00 Uhr… was mich schlagartig munter machte. 5 Minuten später begann der Weg ohne Kaffee und Bergfrühstück nach unten. Alles hat eine gute Seite, auch der Regen. Es gab Tiere zu sehen, welche bei Trockheit unsichtbar sind und natürlich freut sich jedes Gewächs nach so langer Trockheit auf das nährende Nass.

Der Abstieg erinnerte mich an eine Wanderung im Regenwald. Die Luft stand vor Feuchtigkeit und der Sound der Regentropfen rundeten das Bild ab. Zufriedenheit und Ruhe erfüllen mich.

Der Feuchtigkeit liebende Salamander, schneller weg als die Kamera aktiv ist.
Alles freut sich über den Regen. Wiesen, Grundwasser, Tiere, Pflanzen und der Bauer.

 


Achtung bei dieser Pflanze, Namens: Bärenklau

Der Bärenklau verursacht gerne bei Kontakt und Lichteinwirkung die „Wiesendermatitis“.

Gerade im Frühjahr und Sommer zu beachten. Bei Hautkontakt und Lichteinwirkung kommt es sehr oft zu Hautreaktionen wie Rötung, Schwellung, Juckreiz ja bis zur Blasenbildung. Der Bärenklau ist hier häufig im Waldgebiet und an Wegesrändern anzutreffen. Augen auf und Finger weg, vor allem bei Kindern. Sollte es dennoch zu Hautkontakt gekommen sein, ist unbedingte Sonnenexposition zu vermeiden.

Erste Handlung: Lokale Symptomenlinderung z.B. durch kühlen und Arzt aufsuchen. Schnelle Hilfe und Information gibt es beim Giftnotruf in München: Tel. 089 / 19240.

 

 

  • Das TagesSabbatical
    Der Wald ist mit Abstand die wohl beste Heilanstalt.
    Die Natur, der Wald und die Berge haben ein großes, heilendes Potential. Der Aufenthalt draußen lässt uns außerhalb unserer Routinen von diesem Potential profitieren.
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